Auf, auf und davon!!

Sonntag, August 17, 2014

Viel unterwegs



Nachdem Henrik abgereist ist, ging das unterwegs sein weiter. Sei es gemeinsam kochen in unseren Nachbar-WGs, durch die Gegend fahren mit unserem 2 Wochen-Mitbewohner Lukas (32 aus dem Allgäu) und seinem Leihwagen oder feiern gehen.

Letzten Sonntag gab es einen WG-Ausflug – wir 4 und Sprachschüler Andrea, 36 Italiener und einer der witzigsten Menschen, die ich kennenlernen durfte. Dementsprechend haben wir uns den ganzen Tag nur kaputt gelacht.
Das Ziel der Fahrt war das Anaga-Gebirge im Norden der Insel zum Wandern. Die Fahrt selber war schon sehr schön – das Anaga Gebirge ist von einem dichten Lorbeerwald überzogen, sehr mystisch. Man hätte glatt erwartet, dass hinter der nächsten Ecke ein Hobbit steht.

Leider gehört zu dieser märchenhaften Atmo auch Nebel dazu. Das sah zwar cool aus, v.a. weil der in Bewegung war, hat uns leider aber auch die laut Reiseführer „atemberaubende Aussicht auf den Ozean“ genommen, mit der der Aufstieg belohnt werden sollte. Nichts destotrotz war das eine sehr schöne Wanderung durch eine Abwechslungsreiche Vegetation und einen kleinen Zipfel Ozean konnten wir am Ende doch noch sehen. 
Der Wolken überdrüssig haben wir nach der Wanderung das Gebirge verlassen, um uns am Playa de las Terresitas (der Sahara Strand) die Sonne auf den Buckel scheinen zu lassen.
Und da das unserem Mitbewohner da so gut gefallen hat, hat er uns die Tage drauf nach der Arbeit gleich nochmal mit dahin genommen. So ein Auto ist hier schon echt praktisch…



Auf dem Rückweg von Las Terresitas haben wir noch einen Abstecher in die Sunset Bar gemacht, die muss man mal gesehen haben, hieß es. Und wirklich, sie ist ziemlich cool. Allein die Anfahrt ist schon besonders. Geschlagene 3 Anläufe haben wir benötigt, um die richtige Ausfahrt zu finden. 
Dann parkt man sein Auto auf einem Schotterparkplatz und wird von einem Shutteltaxi abgeholt. Der Grund: die Zufahrt zur Bar ist derbe steile – sowohl mit dem Auto als auch zu Fuß wäre das echt hart gewesen. D
ie Bar selber ist auf Terrassen in den Berg gehauen und jede Ebene sieht anders und besonders aus. Am schönsten fand ich die Eben, auf der man Himmelbetten mit Blick aufs Meer mieten konnte. 

Aber auch der normalste Bereich, in dem wir waren macht schon was her. Sand unter dern Füßen, Badachin überm Kopf, Orangenbäume daneben und ein großartiger Blick über Bananenplantagen auf den Ozean und den Sonnenuntergang.

Am Dienstag war Sternschnuppen-Nacht. Um möglichst viele zu sehen sind wir mit der WG abends um 22h auf den Teide hoch gefahren und haben uns dort oben in die vom Mond beschienene Wüsten ähnliche Landschaft aus Lavasand gelegt. Wahnsinn, wie viele Sterne man da oben sieht. Und Sternschnuppen haben wir auch einige gesehen, sogar richtig mit langem Schweif. Ich muss unbedingt noch einmal nachts hoch, denn es der Mond war so riesig und so voll (super luna), dass man nicht die ganze Pracht sehen konnte.




Da die Arbeit hier immer noch nicht der Renner ist, hab ich mich besonders darüber gefreut, dass am Freitag ein Feiertag war und wir so am Donnerstag den Abschied von  Sprachschüler Andrea ausgiebig feiern konnten.
Mit 13 Leuten ging es  zuerst in die Berge in eine Guachinche. Das sind Einheimischen Lokale, meist in einem Hinterhof, einer Garage o.ä., in denen es typisch kanarisches Essen und lokalen Wein (i.d.R. Weißwein) gibt. Der Ablauf ist dabei ganz nach meinem Geschmack: 
wir saßen mit alle Mann an einem langen Holztisch, jeder bekam einen kleinen Teller und zwei Gläser und dann ging es los: eine Karaffe Wein jagte die nächste und ständig wurde neues Essen in die Mitte des Tisches gestellt. Alles sehr lecker: Brot mit Thunfisch-Ei-Dip, kanarische Kroketten mit Käse, Kartoffeln, Mojo Verde, 2 ganze Oktopusse (zum Glück hatten wir jemand dabei, der wusste, wie man die Viecher zerlegt), queso blanco (kanarischer Ziegenkäse), Rippchen und Maiskolben…  
Das alles gab es in Hülle und Fülle und am Ende haben wir pro Kopf nur 8,50€ bezahlt. Unglaublich. Kein Wunder, dass ich hier andauernd essen gehe. 

Nach dem Essen sind wir zurück nach Puerto de La Cruz gefahren, um in die Dachterrassenbar Limbo zu gehen. Sehr gute Caipis!! Später haben wir Mädels uns abgesetzt, um in der Rock-Kneipe Sheriff (mit Saloon-Tür und Sätteln) Billard zu spielen. 
Den Rest des Wochenendes war ich alleine in der WG – Lukas ist abgereist und die anderen beiden sind über Nacht in den Süden gefahren. Das hat gut getan, mal alleine zu sein, das habe ich gebraucht. Die Tage habe ich mit Nachbarin Isa im Meeresschwimmbad Lago de Martianez verbracht und abends gemeinsam mit ein paar Leuten gekocht und gespielt. Und viel gelesen. Das war wie Urlaub!